Bericht von Ken, dem Beobachter Snauplirtans. Auf Weisung von Kurt, dem Erben Segrothims, und unter dem Schutz des Friedens Segrothims begab ich mich im Juni 22. MdS von Zycht Fsst nach Norden ins angrenzende Madun. Meine Aufgabe war die Beobachtung des ekelhaften Wyrms Snauplirtans, der dort vermutet wurde, nachdem er den Sumpf von Aerg Jaehrn verlassen hatte. Die Beschreibung des Untiers hat sich in das Gedächtnis der Erben Segrothims eingebrannt: ein schlurfender Schritt hört der einsame Wanderer nur in tiefster Nacht. Der drohende Tod legt sich wie eine kalte Klammer ums Herz, wenn die unnatürliche Stille sich bald wieder ausbreitet. Die Lauer will nicht enden, erst wenn die Angst die Luft fast zu dick zum Atmen macht, hört man noch einen Ton, ein dumpfes, lauter werdendes Brausen. Der Beginn des Fegefeuers. Als ich Madun erreicht war von dem Wyrm nicht zu sehen. Andererseits konnte mir keine der dort lebenden Personen bestätigen, daß er sich aus Madun zurückgezogen hatte. Madun selbst ist spärlich besiedelt und sehr waldreich. So begab ich mich zunächst in aller Vorsicht, immer das plötzliche Erscheinen des Wyrmes fürchtend, auf die Suche nach seiner Spur. Es war jedoch nichts zu finden. Nach einer Zeit und Befragung der hier lebenden Personen erhielt ich indirekt die Bestätigung, daß der Wyrm getötet worden war. Dies erschien mir zunächst sehr unglaublich. Zum einen, weil es keine größere Arme in Madun gibt, die zu solch einer Tat fähig wäre. Zum anderen auch, weil sicher sich der Held mit dieser Tat brüsten wollen würde, ja vielleicht seinen stozen Sieg feiern täte. Zu dieser Zeit hielten sich in Madun einhundert und siebzig Mönche von einem Dutzend Orden auf auf, die zum Teil sehr gut bewaffnet waren. So hatte ich diese im Verdacht, doch es erwies sich auch, daß sie keine Wyrme fürchteten, sehr friedliebend und zudem zutiefst verschwiegen waren. Sie lehntet es jedenfalls ab, den Sieg für sich zu beanspruchen. Neben den Mönchen waren noch ein Späher, zehn Holzfäller, zehn Waffenschmiede, und zwanzig Messerwerfer, die jedoch lediglich Kunststücke aufführten und keine Waffentalente hatten, in Madun anwesend. Alle Personen stammten aus dem Volk Avalons. Etwas verwirrt hatte mich zunächst eine Jungfrau. Die Jungfrau wurde nach eigenen Aussage mit Gold nach Süden geschickt, um den Wyrm zu besänftigen. Dies hatte vermutlich eine rituellen Hintergrund. Sie wollte sich selbst opfern, um ihre Lieben zu retten. Mir selbst scheint dies jedoch ohne Hoffnung zu sein. In jedem Fall war ihr Vorhaben nicht erfolgreich, sie hat ihn nie getroffen. Erst nach langem Suchen konnte ich in den Wäldern eine versteckte Lichtung entdecken, auf der der riesige, vergangene Leib des Wyrm verborgen lag. Tatsächlich, es ist so, Snauplirtan, der Schreckliche, der Mörder Segrothims und Eridans ist wahrlich und wahrhaftig tot. Ich habe seinen Schädel mit eigenen Augen gesehen und seine Knochen gewendet, ohne daß er sich gewehrt hätte. Wie es dazu gekommen ist, konnte ich erst nach langer Suche bei und um den Kadaver rekonstuieren. In der Nähe fanden sich vierzehn frische Gräber. Die Schrift war mir unvertraut, aber ich denke ich konnte die Worte Drache und Feuer entziffern. Aufgrund der Grabanlage vermute ich, daß es sich um kämpfende Mönche gehandelt haben muß. Es fanden sich keine anderen Gräber. Ich habe den Kadaver des Wyrm sehr sorgfällig untersucht, um herauszufinden, woran das Monster gestorben sein könnte. Doch je mehr ich suchte, desdo verwunderter wurde ich, denn es war keine Wunde festzustellen. Erst als ich mich getraute, das Maul des Feuerspeies zu öffnen, es mit einem Holz weit aufzusperren, konnte ich weit hintem im allesverschlingenden Rachen ein Glitzern ausmachen. Den Dolch, der diesem Schreiben beiliegt, habe ich aus seinem Rachen gezogen. Wie man sieht ist es ein geschmückter Wurfdolch, wie ihn Messerwerfer bei ihren Auftritten verwenden. Alle weiteren Schlußfolgerungen überlasse ich der Weisheit Segrothims. Ken, Erbe Segrothims und Beobachter Snauplirtans.