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C A R C A V E L O S     K U R I E R
Kurbag,  
 116. MdS  

Feuer in Gnoelhaala
   Gnoelhaala war bis vor kurzem lediglich Eingeweihten bekannt und diesen oftmals besser unter dem Namen Nekromanteninsel. Nach den Ereignissen des letzten Mondes könnte sich die kleine Insel zum politischen Stolperstein für den Rat entwickeln. So konnte man an der Nordwestküste der Insel des Friedens gewaltige Lichterscheinungen beobachten, die von grosser Rauchentwicklung gefolgt wurden.
  Mit den Nachrichten von diesen Ereignissen erreichten auch Anschuldigungen gegen die Sicherheitspolitik des Rates der Erben Segrothims Carcavelos. So beschuldigte Robita, die Protektorin von Bovarina, den Rat, ausländische Spione und Nekromanten auf der Insel des Friedens zu dulden und keinerlei Strategie zum Schutz der Bevölkerung vor ihren Machenschaften zu haben. Abgeordneter Pata, was können Sie, als Stellvertretender Sprecher des Rates, auf diese Anschuldigungen antworten?
   Pata: Nun, zunächst kann ich allen Erben raten, besonnen und bei den Fakten zu bleiben. Tatsächlich hat in Gnoelhaala ein Kampf stattgefunden. Im Laufe des Kampfes hat ein Magier, vergleichbar mit einem Priester des Friedens bei uns Erben, mit einem magischen Ritual das Feuer der Sonne auf seine Feinde herabgerufen. Seine Feinde allerdings war ein Heer von mehr als fünftausend Skelletten. Daher ist es unmittelbar einsichtig, dass die Sicherheitslage im Nordwesten der Insel besser und nicht schlechter geworden ist.
  CK: Nach den Berichten handelt es sich bei dem Magier um Elvis Ravendoza, einen Zwerch, dem der Mord an mehr als 2000 Bauern zugeschrieben wird.
  Pala: Einige der Berichte weisen darauf hin, dass es sich bei dem Magier tatsächlich um eine Person dieses Namens handelt, die möglicherweise selbst ein Zwerch ist oder aber möglicherweise mit den Zwerchen verbündet ist. Ich muß aber zu diesem Zeitpunkt jede Spekulation darüber ablehnen, ob es sich hier um denselben handelt.
  CK: Ist es zutreffend, daß die Berichte nur von zufällig anwesenden Förstern erstellt wurden.
  Pala: Nein, die Beobachter waren nicht zufällig anwesend, sondern sie sind besonders ausgebildetet Spezialisten, die vom Rat dorthin gesandt worden, um die Entwicklung der Untoten zu beobachten. Es stimmt allerdings, daß sie die Holzfällerei beherrschen und auch ausgiebig von diesem Talent gebrauch gemacht haben, zum Teil als Teil ihrer Tarnung, zum Teil aber einfach aus Langeweile, weil sich die Untoten tatsächlich als vollständig ungefährlich herausgestellt hatten.
   CK: Aber wenn die Untoten keine Gefahr darstellten, muss dann nicht das Eingreifen der Zwerche als ein Angriff auf die Insel des Friedens gewertet werden?
  Pala: Ich wehre mich deutlich gegen solch eine Fehlinterpretation der Ereignisse. Gnoelhaala wurde 54.MdS von Konrad auf dem Missionsboot Petra zuerst gesichtet. Kapitän Kowalz auf der Babette besuchte die Insel dann 57.MdS. und bezahlte dies mit seinem Leben, da dort damals ein Drache und zahlreiche Untote lebten bzw. nicht lebten. 73.MdS legte dann erstmals wieder die Sanftgewellt und Kapitän Kamein dort an und setzt bei Nacht und Nebel eine Spezialeinheit dort ab. Diese tapferen Männer begannen dann den aufzehrenden Kampf gegen Untote und Drachen. Während sich der Kampf gegen die Untoten als unergiebig herausstellte, konnten sie im hundertsten Mond den Drachen in eine tötliche Falle treiben und haben daraufhin siegreich die Insel verlassen. Damit sind die Erben aber nicht vollstaendig abgezogen, sondern bereits seit 94.MdS befindet sich eine zweite Gruppe auf der Insel, eben jene Beobachter und Holzfäller, die jetzt die aktuellen Berichte geschickt haben. Man kann also keinesfalls sagen, dass der Rat sich nicht um Gnoelhaala gekümmert hat. Zu den Zwerchen nur soviel: Seit 103.MdS hält sich eine kleine Gruppe von fünf Zwerchen aus wissenschaftlichen Gründen auf der Insel auf. Sie sind unbewaffnet und standen dem Magier im Kampf vermutlich lediglich als Berater zur Seite. Ihr Verhältnis zu den anwesenden Erben war zu jedem Zeitpunkt freundlich. Wie das Verhältnis zwischen Erben und dem König der Zwerche und seinen Untertanen grundsätzlich.
  CR: Wenn kein Grund besteht, die Friedfertigkeit der Zwerche anzuzweifeln, warum ist dann der Botschafter der Zwerche zum Rat einbestellt worden?
  Pala: Das entspricht nicht den Tatsachen. In Wahrheit hat der Botschafter der Erben um eine Audienz beim König der Zwerche gebeten. Das war jedoch noch deutlich vor der Vernichtung der Untoten und geschah lediglich im üblichen Turnus der diplomatischen Aufgaben.
  CK: Vielen Dank für diese Klarstellung, Abgeordneter Pala.
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